Zentralfriedhof Graz
Der Zentralfriedhof ist der größte Friedhof in Graz und wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und steht im Eigentum und in Verwaltung der katholischen Stadtpfarre zum Heiligen Blut.
Der Friedhof ist mit seinen Grabstätten von Angehörigen verschiedener Religionen, Weltanschauungen und Nationen seit über hundert Jahren ein Abbild der Geschichte unserer Stadt.
Die politischen Entwicklungen, Auseinandersetzungen, Wirren und Kriege in unserem Land haben ihre Spuren hinterlassen: Hier sind auch ehemalige politische Gegner bestattet, die einander mit Waffen gegenüber gestanden sind und sich bekämpft haben.
Die einzelnen Grabdenkmäler sind das Eigentum der jeweiligen Grabrechtsinhaber. Die Friedhofsverwaltung ist insbesondere nicht verantwortlich für Grabinschriften und Symbole, die von totalitären Systemen zeugen und von den Grabeigentümern ohne Einverständnis der Friedhofsverwaltung angebracht worden sind, und distanziert sich davon.
Die Kirche dient an Sonn- und Feiertagen der serbisch-orthodoxen Gemeinde zur Feier der heiligen Liturgie.
Verwaltung & Kontaktdaten
Verwalter: Herr Roman Wurzer
Tel.: +43 316 271387
Fax.: +43 316 271388
E-Mail: zentralfriedhof@stadtpfarrkirche-graz.at
Persönliche und telefonische Erreichbarkeit des Verwalters:
Montag – Freitag von 8:00 – 12:00
Aktuelles
Im Eingangsbereich des Grazer Zentralfriedhofs gibt es neben der blauen Parkzone freie Parkplätze. Der Friedhof ist selbstverständlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Damit die Friedhöfe und Gebäude erhalten und gepflegt werden können, sind wir verpflichtet, Gebühren einzuheben.
Wir bedanken uns für eine rechtzeitige Bezahlung der Gebühren. Die aktuellen Gebühren entnehmen Sie bitte den Downloads.
Downloads:
Grabgebühren ab 01.01.2024
Totengräber – und Aufbahrungsgebühr ab 01.02.2024
Urnenpark beim Zentralfriedhof Graz
Seit 2009 gibt es in den Gruftarkaden des Grazer Zentralfriedhofes die wie Engelsflügel gestaltete Urnenwand mit den bunten Glasplatten als Nischenverschluss. Schon nach kurzer Zeit waren alle Plätze vergeben. So begannen Überlegungen, wie und wo wir auf längere Sicht viele neue Urnennischen errichten können, zumal die Zahl von Urnenbeisetzungen ständig steigen.
Die Gestaltung der Friedhöfe ist uns ein besonderes Anliegen, dass Urnenbeisetzungen an Orten geschehen, die architektonisch und künstlerisch sowie in ihrer theologischen Aussagekraft so gestaltet sind, dass sie Ausdruck unseres Glaubens an das ewige Leben sein können und eine Atmosphäre des Friedens und der Geborgenheit in der Liebe Gottes vermitteln.
Urnenwand
Am 15. Mai 2009 wurde im nördlichen Abschnitt des Grazer Zentralfriedhofs das „Kolumbarium“ eröffnet. Der Flügel einer Taube (lat. columba, die Taube) hat sich in den ehemaligen Gruftarkaden niedergelassen.
Nach einer Idee des Architekturbüros Hofrichter-Ritter wurde eine Urnenwand in die denkmalgeschützte Anlage gestellt, gleich dem Flügel einer Taube oder eines Engels als Symbol für den Zwischenort Kolumbarium, wo Leben, Tod und Erlösung einander begegnen.
Respektvoll vor die Rückwand der Arkaden mit ihren Grabdenkmälern positioniert, nimmt die schwebende Wand den Dialog mit dem Altbestand auf. Die Ansicht wird durch farbige Schmelzglastafeln abwechslungsreich gestaltet.
Das Farbkonzept für diese Tafeln hat seine Wurzeln in der Offenbarung nach Johannes, in der das himmlisches Jerusalem und seine edelsteingeschmückten Stadtmauern beschrieben werden. Genau nach diesen Farbausschnitten wurden die Schmelzglastafeln gefertigt. Keine Glastafel ähnelt der anderen und doch sind sie alle verbunden.
Platz des Gedenkens auf dem Zentralfriedhof
Vielen Menschen ist es ein großes Bedürfnis, sich an einem konkreten Ort derer zu erinnern, die ihnen wichtig waren und mit denen sie über den Tod hinaus in Liebe oder Wertschätzung verbunden sind. Gibt es kein Grab als einen Ort der Trauer, wird dies oft schmerzlich vermisst.
Gründe dafür kann es viele geben:
- Der Verstorbene ruht weit weg.
- Der Verstorbene hat seinen Körper der Wissenschaft gewidmet.
- Der letzte Platz des Verstorbenen ist unbekannt (Krieg, Katastrophe).
- Die Angehörigen haben die Urne des Verstorbenen in private Verwahrung genommen und damit den anderen Verwandten und Freunden den Platz der Trauer entzogen.
- Das Grab des Verstorben gibt es nicht mehr, da es aufgelassen wurde und andere Gründe.
Aus diesem Grund haben wir in den Gruftarkaden des Zentralfriedhofs einen Raum des Gedenkens geschaffen, der die Möglichkeit bietet, Kerzen zu entzünden und Blumen abzulegen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den Namen und das Sterbejahr eines Verstorbenen in die Glaswand eintragen zu lassen.
Die Kosten für eine Eintragung, die unbefristet aufrecht erhalten wird, betragen € 270 und decken den Aufwand der Gravur ab. Der Friedhofsbetreiber (Stadtpfarre Graz) stellt die Glaswand gratis zu Verfügung. Es gibt keinerlei Folgekosten.
Sollten auch Sie diese Möglichkeit des Gedenkens nützen wollen, nehmen Sie bitte mit der Friedhofsverwaltung der Stadtpfarre Kontakt auf.
Zur Entstehung des Grazer Zentralfriedhofs
Der starke Bevölkerungsanstieg der Stadt Graz im Verlauf des 19. Jahrhunderts führte zur Planung eines Zentralfriedhofs. 1881 fand die Stadt Graz für die Errichtung ein geeignetes Grundstück im Südwesten der Stadt.
1885 wurde der aus Wien stammende Architekt Carl Lauzil, Direktor der k.k. Staatsgewerbeschule in Graz, mit den Planungen betraut. Lauzil wählte im Sinn der zu dieser Zeit vorherrschenden Stilpluralität des Historismus die italienische Gotik als Vorbild für die Gebäude des Zentralfriedhofs, die, ohne dürftig zu erscheinen, eine gewisse Einfachheit zuließ und dennoch zum ernsten Charakter des Friedhofs beitrug.
Lauzils Idee war die eines „Campo Santo“, eine Stätte des Gedenkens. 1886 wurde mit den Bauarbeiten am Friedhof begonnen. Es fanden Verwaltungsgebäude, Wohnhaus, Gärtnerei, Aufbahrungshalle, eine Halle für infektiöse Leichen, Arkadengrüfte, sowie eine zentrale Einsegnungshalle Platz, die 1898 als Kirche „Zum gekreuzigten Heiland“ konsekriert wurde.
Es entwickelten sich massive Proteste seitens der Bevölkerung, die sich gegen die geplante Schließung der übrigen Grazer Friedhöfe stellten, die 1894 zum Verkauf an die römisch-katholische Haupt- und Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut führte. Diese musste sich wiederum dazu verpflichten, den interkonfessionellen Charakter des Zentralfriedhofs beizubehalten.